Bausparprämie macht sich 50-fach bezahlt
- Bausparen ist Nummer 1 der beliebtesten Spar- und Anlageformen
- Bauspareinlagen deutlich über 20 Milliarden Euro
- Finanzierungsleistung mit zweistelligem Zuwachs
- Sanierungsscheck löste Investitionen in Höhe vno insgesamt rund 4,2 Milliarden aus
Die österreichische Wirtschaft ist im Jahr 2015 laut OeNB-Konjunkturindikator auf einen moderaten Wachstumskurs eingeschwenkt. Das Wachstum beschleunigte sich auf rund +0,3 % im zweiten und dritten Quartal 2015 (zum Vorquartal). Die gesamtwirtschaftliche Prognose der Oesterreichischen Nationalbank spricht von einem Wirtschaftswachstum von 0,7 % im abgelaufenen Jahr.
Wohnbauoffensive dringend notwendig
Die Wohnsituation sowie die Wohnkosten der Privathaushalte stellen wichtige Informationen über die wirtschaftliche und soziale Lage eines Landes dar; ebenso ist der Umfang neu geschaffenen sowie bereits vorhandenen Wohnraumes eine zentrale Kenngröße. Daher nimmt leistbarer Wohnraum in einer Gesellschaft mit wachsender Bevölkerung, wie sie derzeit in Österreich anzutreffen ist, eine entscheidende Bedeutung für die Stabilität im Land ein.
Diese Leistbarkeit von Wohnen geht dabei weit über ihre sozialpolitische Dimension hinaus. Es geht nicht um „billiger Wohnen“, sondern um eine langfristig sichere, für alle Bevölkerungsschichten finanziell bewältigbare Wohnversorgung, eine schonende Entwicklung der Siedlungsgebiete und eine effektive Entwicklung der Bau- und Wohnungswirtschaft.
Den Menschen über ein einfaches Spar- und Finanzierungsinstrumentarium die Möglichkeit zum Vermögensaufbau und zur Schaffung von eigenen vier Wänden zu geben, ist besonders wichtig. Hier ist Bausparen nach wie vor das beliebteste Spar- und Anlageinstrument der österreichischen Bevölkerung. In der regelmäßig von GfK Austria erhobenen Stimmungsbarometer 2015 bezeichnen 37 % der Befragten Bausparen als besonders attraktiv. Mit einigem Abstand dahinter folgen Immobilien (33 %) und Grundstücke (29 %). Wohnen und Bauen haben also als Veranlagung und Vorsorge ebenfalls an Beliebtheit zugelegt.
„Bausparen spielte auch 2015 eine eindrucksvolle Rolle in der Wohnungsfinanzierung. Die Bausparkassen sind die Finanzierungsspezialisten für den privaten Wohnbau, das zeigt die um 11,3 % angestiegene Finanzierungsleistung ganz deutlich“, stellt Dr. Josef Schmidinger, Vorsitzender des Arbeitsforums österreichischer Bausparkassen, fest. 2015 haben die Bausparkassen 2.678 Mio. Euro an Finanzierungsleistung zur Verfügung gestellt, die ausschließlich in inländische Wertschöpfung flossen. Damit stabilisierten sich auch die Ausleihungen mit 18.967 Mio. Euro auf sehr hohem Niveau (- 0,2 % gegenüber Vorjahr).
Bausparprämie macht sich 50-fach bezahlt
Die staatliche Bausparprämie betrug für das letzte Jahr 52,3 Mio. Euro, das ist um 1,3 % weniger als 2014. Setzt man den Betrag der Förderung in Relation zur ausgelösten Finanzierungsleistung von 2.678 Millionen Euro, zeigt sich der hohe Multiplikatoreffekt des Bausparens. Die finanziellen Mittel, welche die Bausparkassen dem österreichischen Wohnbau zur Verfügung stellen, betragen mittlerweile das 50-fache der vom Staat eingesetzten Prämie. Damit ist Bausparen eindeutig die effizienteste Form der Wohnbauförderung.
Auf der anderen Seite zeigt sich, dass trotz niedrigster Zinsen und unsicherer Geldsituation viele Anleger nach wie vor dem Bausparen vertrauen. So blieben die Bauspareinlagen mit 20.480 Mio. Euro weiterhin deutlich über der 20 Milliarden-Marke auf stabilem Niveau. Bausparen überzeugt mit Verlässlichkeit und der staatlichen Bausparprämie, die für eine attraktive Rendite sorgt, und das auch beim regelmäßigen Ansparen kleiner Beträge. Die Bausparkassen verzeichneten 2015 immerhin Neueröffnungen von 831.827 Verträgen, was im Lichte der auf einem historischen Tiefststand gesunkenen Sparquote von 6,7 % ein sehr respektables Ergebnis darstellt.
Sanierungsscheck und Handwerkerbonus als Erfolgsgeschichte
Die seit 2009 – mit einem Jahr Unterbrechung – angebotene Sanierungsförderung des Bundes hat in sechs Durchgängen Investitionen in Höhe von insgesamt rund 4,2 Milliarden Euro ausgelöst. Die Bausparkassen als Anlaufstellen der Einreichungen haben 107.500 Anträge entgegengenommen, auf Vollständigkeit geprüft und diese dann zur Abwicklung an die KPC (Kommunalkredit Public Consulting GmbH) weitergeleitet. Über die Jahre wurden rund 600 Millionen Euro an Fördermittel den privaten Haushalten für Maßnahmen zur Dämmung von Außenwänden, Keller- und Geschoßdecken, für Fenstertausch und der Installation neuer Heizsysteme zur Verfügung gestellt. Eine Million Euro Förderung löst durchschnittlich acht Millionen Euro Investitionsvolumen aus. Damit konnten 20,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden und rund 62.000 Arbeitsplätze gesichert werden.
Allein 2015 erreichte die Aktion 16.449 thermische Sanierungen, die Fördersumme von 60 Millionen Euro löste ein Investitionsvolumen von fast 450 Millionen Euro aus. Besonders viele Anträge kamen dabei aus Oberösterreich, gefolgt von Niederösterreich und der Steiermark. Bereits 44 % der Sanierungen wurden in mehrgeschoßigen Wohnbauten durchgeführt.
„Der Sanierungsscheck ist eine klassische Win-win-win Situation“, unterstreicht Schmidinger die Bedeutung der Förderung. „Gewinner sind dabei die Ökologie, durch weniger CO2 und andere Emissionen, die Wirtschaft, durch mehr zusätzliche Jobs und weniger Kosten für Arbeitslose und die Gesellschaft, der Einzelne, durch Kosteneinsparungen. Der Beitrag der Bausparkassen hierzu ist die kostenlose Abwicklung der Einreichungen.“
Daneben wurde im vergangenen Jahr auch der sogenannte Handwerkerbonus abgewickelt. Mit einer Fördersumme von 20 Millionen Euro wurden fast 45.000 Einreicher unterstützt.